Geschichte des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart (DiCV, damals: "Caritasverband für Württemberg") wurde am 15. Juli 1918 in Stuttgart gegründet. Seit damals bündelte und organisierte der Caritasverband die bereits bestehende Armenhilfe der katholischen Kirche in der Diözese.
Die Aufgabenschwerpunkte passten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder der gesellschaftlichen Situation an: Als sich nach dem Ersten Weltkrieg Armut und Hunger ausbreiteten, reagierte die Caritas mit Lebensmittelsammlungen.
Ab 1933 schränkten die Nationalsozialisten die Arbeit der Caritas ein. 1937 wurden die öffentlichen Caritas-Sammlungen verboten. Die Caritas arbeitete dennoch weiter. Insbesondere nach der Bombardierung der Städte ab 1944 leistete sie Hilfe in den Trümmern der Häuser.
Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete der Verband in Württemberg Hilfen für Kriegsgefangene, Heimkehrer und Flüchtlinge ein und versorgte sie mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten. In den 50er Jahren stand der Ausbau der Einzelfallhilfe im Blickfeld: Erziehungs- und Suchtberatung sowie das erste Altenheim wurden gegründet. 1957 begann die Hilfe für ausländische Arbeitnehmer: für Italiener, Spanier, Portugiesen und Jugoslawen. In den 70er Jahren wurde der DiCV zu einem der größten Wohlfahrtsverbände in Baden-Württemberg. 1983 arbeiteten 1.624 Mitarbeiter in seinen Einrichtungen und Diensten.
Am 1. Oktober 1996 wurden die 24 Caritas-Kreis- und Bezirksstellen in neun Caritas-Regionen organisiert. Ende 1996 löste sich der Caritasverband für Ludwigsburg e. V. auf. Rechtsnachfolger war der DiCV. Zum 1. Januar 2000 gründete der DiCV seine 16 Alten- und Pflegeheime in die neu gegründete "Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung" aus. Von 2003 bis 2005 wurden die sechs Bereiche der DiCV-Geschäftsstelle zu vier Bereichen zusammengefasst.
Zu Beginn des Jahres 2010 entstehen in der Geschäftsstelle in Stuttgart drei Kompetenzzentren für die Bereiche Solidaritätsstiftung, Sozialpolitik und Unternehmenspolitik.