Warum ich aus dem Kundus geflohen bin
Das Leben in Kundus ist sehr schwer, seit dem Regierungswechsel sind die Preise extrem angestiegen.
Nach der Schulzeit von 6 Jahren arbeitete ich in einem Geschäft mit Metall. Anschließend wurde ich beim Bundeswehrstützpunkt ausgebildet und bekam eine Stelle als Soldat bei der Regierung. Mit diesem Verdienst und mit dem Verdienst meines Vaters konnte die Familie gut leben.
Die Taliban untersagten mir weiter für die Regierung zu arbeiteten, sie folterten mich und drohten mit dem Tod.
Eines Nachts kamen sie in unser Haus, schlugen die Frauen und bedrohten alle Familienmitglieder.
Ich war nicht da. Ich floh sofort aus der Stadt, die Familie gab ihr ganzes Geld 3500 Dollar.
Mein Vater floh nach Kabul; dort ist er einigermaßen sicher.
Jetzt ist der Rest der Familie allein auf sich gestellt. Sie haben kein Einkommen mehr. Durch den Überfall der Taliban ist die Familienehre zerstört. Die Frauen haben keine Aussicht darauf geheiratet zu werden. Sie gelten als beschmutzt.
Meine Gedanken sind jeden Tag bei meiner Familie. Wir haben nur sehr wenig Kontakt, da es zu gefährlich ist.
Wäre mein Leben nicht bedroht gewesen, hätte ich mein Land und die Familie nie verlassen.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich in Deutschland bleiben kann, arbeiten darf um mit dem Geld meine Familie zu unterstützen, damit sie in ein Nachbarland fliehen kann und in Sicherheit ist.
Wenn ich kein Asyl bekomme, bedanke ich mich trotzdem bei den Menschen in Deutschland für alle Hilfe, die sie mir gegeben haben.