Warum ich aus Syrien geflohen bin
Warten, bis es weitergeht. Auch das Warten in der Erstaufnahmestelle ist Teil der Flucht. Der Wunsch anzukommen und Ruhe zu finden ist groß.
Zur Schule konnte ich nie gehen, weil mein Vater früh starb und ich meine 4 Schwestern und die Mutter versorgen musste.
In Syrien lebten wir vom Ertrag unserer Olivenbäume und der Landwirtschaft. Durch den Krieg wurde alles immer teurer: Ein Kilo Zucker kostete ca. 50 Euro.
Wir lebten in ständiger Angst vor dem IS. Bei der Feldarbeit bedrohten sie uns immer wieder. Wen sie beim Rauchen erwischten wurde sofort umgebracht. Ebenso durfte niemand die Stadt verlassen.
Wir haben so viele Menschen sterben sehen und warteten immer auf unseren Tod.
Eines Tages erwischten sie mich, sie verschonten mich und ließen mich laufen. Ich wollte mich dann umbringen weil ich die ständige Angst nicht mehr ausgehalten habe, aber es hat nicht geklappt.
Meine Frau schickte mich fort. Ein Bruder aus Holland und einer aus Deutschland liehen mir das Geld. Da der Weg sehr gefährlich ist und durch Gebiete mit Tretminen führte, konnte sie nicht mit.
Leider habe ich seit der Flucht nichts mehr von meiner Familie gehört.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich für immer in Deutschland bleiben kann und meine Familie nachkommen darf. Wenn das nicht geht, gehe ich zurück.